DESIGNKIOSK RUHR.2010 DIALOG
26. Mai bis 8. Juli 2010
Veranstaltungsreihe im Rahmen des Projektes DESIGNKIOSK RUHR.2010

Das Projekt DESIGNKIOSK RUHR.2010 eröffnet mit einer Serie von fünf Veranstaltungen in Kooperation mit dem Deutschen Werkbund NRW einen kreativwirtschaftlichen Dialog mit dem Ziel, den Kreativwirtschaftssektor Arts & Crafts als eigenständige Branche darzustellen, weiterzuentwickeln und seine Position innerhalb der Kreativwirtschaft deutlich zu machen.


2. Runde - „Handgemachte Utopie – Eine neue solidarische Ökonomie?“


1. Juni 2010 - Ringlokschuppen, Mülheim an der Ruhr
in Kooperation mit dem Ringlokschuppen

Wir erleben den Aufstand des Selbermachens gegen eine anonyme industrielle Massenproduktion. Viele Designprodukte der Marke Eigenbau verlassen den Hobbykeller und entern die Ladenlokale, Laufstege und das Internet. Wo die listenreiche und verstreute Revolution des Selbermachens zuschlägt, verändern sich die Spielregeln von Arbeit, Produktion und Konsum. Ihre Vorboten sind: boomende Webplattformen für Handgemachtes, neue Märkte für hochwertige und ökologische Produkte zu fairen Preisen, die wachsende Open Source-Bewegung und die Renaissance der Manufakturen. Handgemachte Utopie? Eine neue solidarische Ökonomie? Unter diesen Stichworten wollen wir die so genannte Rückkehr der qualifizierten Handarbeit im Design an der Schwelle zur volldigitalisierten Gesellschaft und der damit verbundenen Ökonomie thematisieren. Gute Designprodukte zu fairen Preisen von kleinen Anbietern eröffnen neue Geschäftsmodelle und Märkte und krempeln bestehende um? Ist die Revolution des Selbermachens auch ein listenreicher und lustvoller Kampf gegen Bürokratie, Großorganisationen und globale Ausbeutungsverhältnisse? 

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HOLM FRIEBE - Zentrale Intelligenzagentur, Berlin
Mit seinem Buch „Marke Eigenbau - Der Aufstand der Massen gegen die Massenproduktion“ propagiert Holm Friebe die Revolution des Selbermachens als Gegenposition zum Konzernkapitalismus: Die Weltwirtschaft ist zu wichtig, um sie globalen Konzernen zu überlassen. Holm Friebe ist Volkswirt, Geschäftsführer der Zentralen Intelligenz Agentur in Berlin und Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste. Er hat als freier Journalist und Trendforscher gearbeitet und das Weblog riesenmaschine.de mitbegründet. 2006 verfasste er zusammen mit Sascha Lobo das einflussreiche Manifest „Wir nennen es Arbeit“. Für die Berliner Zeitung schreibt er zusammen mit Kathrin Passig die monatliche Trend-Kolumne „Das nächste große Ding“. Die Zeitschrift NEON wählte ihn 2006 unter „die hundert wichtigsten jungen Deutschen“.

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ALEXANDER VON KEYSERLINGK - Slowretail, Lembeck
Slowretail ist Teil einer wachsenden Bewegung von Protagonisten, die an ein Leben nach Discountern und leerstehenden Ex-Kaufhäusern glauben. Initiator und Seele von Slowretail ist Alexander von Keyserlingk, seit zwei Jahrzehnten im Management des lifestyle-orientierten Einzelhandels tätig. Stationen seines Berufslebens sind u.a. die Berliner Unternehmen Mientus, Quartier 206 und das KaDeWe, GAP sowie das Versandhaus Manufactum. Heute steht er vielen Unternehmen dieses Marktes mit Rat und Tat, konzeptionell und operativ beratend zur Seite. Außerdem ist Alexander von Keyserlingk Dozent zum Thema Handel an der Düsseldorfer Akademie Mode & Design (AMD) im Studiengang Mode- und Designmanagement.

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WIM GELHARD - Wim Gelhard GmbH und Qualitätsroute Dortmund
Wim Gelhard ist Inhaber der Gelhard Gmbh und seit fast 20 Jahren eine erste Adresse für gutes Design in Dortmund. Darüber hinaus ist er als Vorsitzender einer der führenden Protagonisten der Dortmunder Qualitätsroute. Mit der Dortmunder Qualitätsroute haben sich rund 50 innerstädtische Unternehmen zu Ziel gesetzt, Produktqualität und Service zum Markenzeichen ihrer Geschäfte zu machen. Hinter der Qualitätsroute verbirgt sich nicht nur ein interessantes und erfolgreiches Marketing-Konzept, sondern auch ein vernetztes Handeln des oft von partikularen Interessen dominierten Einzelhandels. Gemeinsam wollen sie der „Geiz ist geil“ Mentalität vieler Filialisten trotzen: Discount mag in sein, Qualität erst recht!

Peter Erik Hillenbach - Moderation (Autor der „Gebrauchsanweisung für das Ruhrgebiet“, »mentaler Bochumer«, geboren 1959, lebt heute in Dortmund. In den Neunzigern prägte er das Ruhrgebietsmagazin »Marabo« mit Reportagen und Kritiken. Er ist Chefredakteur der Gastroführer »Essen geht aus« und »Dortmund geht aus« und betreibt die Ruhrgebietsagentur »Medienlandschaft«.)

3. Runde „Kreativwirtschaft – Die Zukunft braucht Unterstützer“


17. Juni 2010 - Archiv des Ruhrgebietes (Bochum)
in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung und dem Kulturbüro Bochum

Politik und Medien haben die Bedeutung der Kreativwirtschaft als Schlüsselfaktor für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung ausgemacht. Trotzdem häufen sich mit steigender Tendenz die Klagen der Akteure in der Kreativwirtschaft über mangelnde Unterstützung. Ein wesentliches Defizit sind fehlende bzw. inadäquate Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten für die Unternehmen der Kreativwirtschaft. Die bestehenden Wirtschaftsförderprogramme haben sich hier in der Regel als ungeeignet erwiesen, weil sich die Förderkriterien auf die kleinteiligen Strukturen und die branchenspezifischen Bedürfnisse von Unternehmen der Kreativwirtschaft kaum anwenden lassen und so unüberwindbare Zugangsbarrieren darstellen. Mit einer interessanten Gesprächsrunde wollen wir praktikable Förderansätze thematisieren und Möglichkeiten ausloten.
  • Bernd Fesel, European Centre for the Creative Economy, ECCE
  • Christof Schreckenberg, Kompetenzzentrum Kultur- und Kteativwirtschaft des Bundes
  • Hartmut Räder, Räder Wohnzubehör, Bochum
  • Andrea Rohrberg, synexa-consult, Essen
  • Moderation: Peter-Erik Hillenbach

4. Runde „Crafting Europa“


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30. Juni, ab 19.30
Kunstquartier Hagen, Hochstraße 73, 58095 Hagen
Eintritt frei

Am 30. Juni findet die 4. Runde der DESIGNKIOSK DIALOG Veranstaltungen statt, zu der wir Sie hiermit herzlich einladen. Das Thema des Abends, der in Kooperation mit dem Karl-Ernst-Osthaus-Bund stattfindet, ist „Crafting Europa“.
Kreativwirtschaft ist auf den ersten Blick ein scheinbar verwirrendes Feld privatwirtschaftlicher Produktion und Vermittlung von Kultur, ein Feld kultureller Vielfalt, dessen Rahmenbedingungen in Europa unterschiedlich gestaltet werden. In diesem Zusammenhang interessieren uns Best-Practice-Beispiele aus Europa, die konkret zeigen wie mit der neuen Kultur des „Crafting“ umgegangen wird. Welche gesellschaftlichen Bedingungen sind dafür notwendig, wie werden diese kulturell und ökonomisch bewertet, wie die Transfers organisiert sind und welche Geschäftsmodelle haben Erfolg. Wie erfolgt staatliche Förderung und ist sie sinnvoll und wie wirken sich regionale Eigenheiten auf diese Entwicklungen aus?
Im Rahmen eines „europäischen Salons“ möchten wir mit unseren Gästen die substanzielle Tragfähigkeit, die Alltagspraxis und die Perspektiven der europäischen Kreativwirtschaft kritisch bewerten und in einem übergeordneten fachlichen wie gesellschafts-politischen Zusammenhang hinterfragen.

Teilnehmer der 4. Runde „Crafting Europa“ sind:
• Markus Gogolin, Köln, Designspotter, Europas führendes Online Design-Portal. www.designspotter.com
• Doreen Westphal, Vorsitzende der BNO (Niederländischer Designverband) Plattform „Vrije Vormgevers“, www.bno.nl - und eine der 30 Editions-Designer des DESIGNKIOSK RUHR.2010, www.krejci.nl
• Daan de Haan, einer der 30 Editions-Designer von DESIGNKIOSK RUHR.2010, www.daandehaandesign.nl - und Teilnehmer des RUHR.2010 Kunst-Projekts 2-3 Strassen, www.2-3strassen.eu
• Schnuppe von Gwinner, Hamburg, craft2eu - Agentur und Ladengalerie für europäisches Kunst!handwerk und Design, www.craft2eu.de
Frau Schnuppe von Gwinner wird z.B. an drei Best-Practice-Beispielen aus Europa konkret zeigen, wie hier mit der neuen (alten) Kultur des „Crafting“ umgegangen wird:
1. England – was hilft die Tradition? (British Crafts Council, britischer Individualismus und das Credo organisierter Netzwerke)
2. Frankreich – was hilft Geld? (Ateliers d'Art de France, Messen, Trends und die grosse weite Welt)
3. Dänemark – was hilft der Staat? (Danishcrafts, von Moma bis Mailand – ein Musterschüler)
Moderator des Abends ist der Dortmunder Journalist Peter-Erik Hillenbach.
Veranstaltungsort: Die Veranstaltung findet am 30. Juni ab 19.30 Uhr im Kunstquartier Hagen statt. Der Veranstaltungsraum befindet sich im Neubau des Schumacher-Museums.  Die Adresse des Kunstquartier Hagen ist: Hochstraße 73, 58095 Hagen. In neueren Navigationsgeräten findet sich die Adresse Museumsplatz 1, 58095 Hagen.


5. Runde „Von Zeug, Dingen und Gegenständen – Die Geschichte von Arts & Crafts“


7. oder 8. Juli 2010, Werkbund-Haus Oberhausen
in Kooperation mit dem Deutscher Werkbund NRW

Erleben wir durch den Boom der „Handgemachte Produkte“ gerade eine Renaissance des spießigen Kunsthandwerks im trendigen Gewand oder erfährt die alte Arts & Craft-Kultur der Werkstätten und Manufakturen in der Engführung von Kunst und Handwerk in Deutschland eine zeitgenössische qualitative Neudefinition. Mit einer historischen „Wurzelbehandlung“ wollen wir mit Hilfe von profunden Kennern und Experten den geschichtlichen Bogen von den Anfangstagen des Arts & Crafts bis zu den Crafting-Aktivisten des Web 2.0 schlagen.
  • Prof. Roland Günter, 1. Vorsitzender Deutscher Werkbund NRW
  • Prof. Chup Friemert, Hochschule für bildende Künste Hamburg
  • Prof. Dr. Kerstin Plüm, FH Osnabr. „Theorie und Geschichte der Produktgestaltung
  • Ilja Oelschlägel, Lehrbeauftragter Burg Giebichstein (Editionsdesigner)
  • Prof. Peter Raacke, Industriedesigner
  • Moderation: Peter-Erik Hillenbach
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1. Runde - „Marketing - Wer soll meine Produkte kaufen?“


26. Mai - Dortmund
in Kooperation mit Heimatdesign

Traditionell wird in Deutschland erst ein Produkt entwickelt, dann die Kommunikation und die Distribution geplant. Sind die Aufgabenstellungen zu Produktqualität, Fertigungsverfahren und Vertrieb erfolgreich gemeistert, folgen für viele Produzenten weitere Fragen: Mit welcher Strategie platziere ich mich am Markt und was muss ich unternehmen, damit meine Produktidee überhaupt wahrgenommen wird? Welche Rolle spielen bei der Vermarktung die sozialen Netzwerke und Web 2.0 Plattformen? Sollte das Marketing nicht schon Teil des kreativen Prozesses zur Produktentwicklung sein? Mit Fachbeiträgen von Experten zu Markt-, Kommunikations- und Distributionsstrategien wollen wir die Unübersichtlichkeit der Marketingkanäle qualitativ einordnen.

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